Freitag, 30. Mai 2014

Die Klasse 6a der Realschule in Dettelbach bei den Sprechproben



Die Leseprobe war vielversprechend! Gute, wandelbare Stimmen, mit viel Temperament der jeweiligen Rolle angepasst! Die Arbeit machte großen Spaß!

Dienstag, 27. Mai 2014

Die Dialoge werden entwickelt

Ich schreibe ein Exposé des gesamten Theaterstücks, in welchem die Schüler zumeist in der indirekten Rede Vorschläge vorfinden zu allem, was die einzelnen Personen in den Szenen miteinander sprechen könnten.

An dem folgenden Auszug, 1. Akt,  4. Szene, lässt sich ersehen, mit welcher Art Text die Schüler arbeiten um die Dialoge zu entwickeln. 

1. Akt
4. Szene:
Die Männer sind völlig ratlos.  Sie stehen zusammen und beraten, was man machen könnte. Einer sagt, dass er heute schon fünf Ratten erschlagen habe, mit einem Knüppel, aber die Tiere seien schlau und angriffslustig. Sie sagen, sie hätten schon Regeln ausgegeben, wie die Bürger ihre Lebensmittel einlagern sollten, dass sie alle Ritzen und Luken verstopfen müssten, aber das alles habe nichts genützt. Es seien eher mehr noch mehr Ratten geworden. Die Stadt sei zu einem Schandfleck in der ganzen Gegend geworden. Man lache schon über sie. Sie würden bei Strafe verbieten, den Abfall einfach auf die Gasse zu kippen, der müsse vor die Stadt zu einem Graben gebracht und verscharrt werden. 

In Gruppenarbeit werden nun mit der Klassenlehrerin Frau Schorr die  Szenendialoge  besprochen und notiert. Diese Arbeitsblätter mit unterschiedlichen Ideen und Dialogteilen werden mir zur Ausarbeitung vorgelegt. Ich entwickle daraus das ganze Theaterstück und hoffe sehr, dass sich die Schüler mit meiner Adaption ihrer Arbeit anfreunden können. 


Hier sieht man die unterschiedlichen Ergebnisse 
der Gruppenarbeit zur Erarbeitung der Dialoge: 



1. Akt, 4. Szene als fertiger Dialogteil:

Hinz:
Ich habe heute schon fünf Ratten mit einem Knüppel erschlagen. War gar nicht so einfach, diese Saubiester sind schlau und angriffslustig.
Kunibert:
Die Regeln, die wir ausgegeben haben, sie werden alle befolgt! Die Bürger wissen, wie sie ihr Gemüse, das Obst und die Speisen lagern sollen. Alles unter Verschluss. Und alle Ritzen und Luken sollen sie zustopfen!
Ulrich:
Und was hat es genützt? Gar nichts! Es sind eher mehr geworden.  Überall wuseln sie rum, man kann keinen Schritt mehr tun. Die Frauen sind schon am Rande des Wahnsinns! Und die Kinder weinen, weil es gefährlich ist auf die Gassen zu gehen!
Kunibert:
Der kleine Sohn von der Irmingard ist ins Bein gebissen worden, stellt Euch das vor! Was ein Grauen! Es ist eine richtige Seuche! Der Markt ist wie leergefegt. Die Leute meiden unsere Stadt!
Ulrich:
Hameln ist zu einem großen Schandfleck geworden, liebe Freunde, man lacht schon über uns. Jetzt müssen wir zum Äußersten greifen! Wir werden bei Strafe verbieten den Abfall auf die Straße zu schmeißen! Die Bürger sollen ihn vor die Stadt tragen und dort werden wir ihn in einer Grube verscharren.

Die Arbeit mit den Schülern der Klasse 6a, die erste Leseprobe machte großen Spaß. Es sind insgesamt 20 Schüler und auch zwanzig Sprecher im Theaterstück nötig. Jetzt kommt die Verteilung der Rollen und das Proben des lebhaften Sprechens. 
Dann werden die Dialoge mit den Kinderstimmen aufgezeichnet und mit den Hintergrundgeräuschen zusammengeschnitten. Es wartet noch sehr viel Arbeit auf uns ...

Wir schreiben das Theaterstück "Der Rattenfänger zu Hameln" für das Papiertheater im Unterricht

Die Begegnung mit "Papiertheater" wird von den Kindern neugierig aufgenommen, jedoch ist es schwierig, sich vorzustellen, wie man die Sage "Der Rattenfänger zu Hameln" für ein Papiertheater umsetzt und realisiert.

Nach einigen Stunden eifrigen Kennenlernens der Sage und ihrer unterschiedlichen Auslegungsmöglichkeiten, (historische Fakten  und die diversen Forschungsergebnisse über den Verbleib der Kinder nach der Entführung werden vermittelt und intensiv besprochen), untersuchen die Schüler die Sage nach Handlungsorten und agierenden Personen. Schließlich beschließt die Klasse 6a ein Theaterstück mit 4 Akten zu schreiben. Man einigt sich auf folgende Orte:

1. Akt:   Auf dem Marktplatz
2. Akt:  Im Ratssaal
3. Akt:  In der Wohnstube des Bürgermeisters
4. Akt: Auf dem Markplatz

Es sollen Marktfrauen, Kinder, die Ratsherren, der Rattenfänger, die Tochter und Ehefrau des Bürgermeisters und natürlich unzählige Ratten und Mäuse in dem Theaterstück auftreten. 

In jedem Akt können mehrere Szenen hintereinander gespielt werden. Die agierenden Personen wechseln, aber das Bühnenbild bleibt jeweils gleich.

Die Schüler schlagen folgendes vor: 

1. Akt: Auf dem Marktplatz
1. Szene: 
Ratten und Mäuse kommen aus allen Luken heraus.
2. Szene: 
Markfrauen sind verzweifelt. Die Tiere nagen die Waren an. 
3. Szene: 
Kinder kommen und erzählen von ihren Ängsten. 
4. Szene:
Die Ratsherren sind verzweifelt, denn sie wissen keinen Rat. 
5. Szene: 
Ein buntgekleideter Geselle bietet seine Hilfe an. Die Ratsherren versprechen ihm einen gerechten Lohn. 
6. Szene: 
Der Rattenfänger verführt mit dem Flötenspiel die Tiere und wandert mit ihnen aus der Stadt. 
7. Szene: 
Alle sind glücklich, weil die Stadt von der Plage befreit ist. 

2. Akt: Im Ratssaal
1. Szene: 
Die Ratsherren besprechen ihr Glück. 
Sie machen sich jedoch über die Art und Weise wie der Rattenfänger vorgegangen sei, lustig. Das sei keine "Arbeit" gewesen, sondern nur ein Flötengedudel. 
2. Szene: 
Als der Rattenfänger, Bundting genannt, erscheint und seinen Lohn einfordert, weigern sich die Ratsherren diesen auszubezahlen.  Der Rattenfänger verspricht wieder zu kommen und ihnen einen unvergesslichen Schaden zuzufügen. 


3. Akt: In der Wohnstube des Bürgermeisters
1. Szene:
Frau und Tochter des Bürgermeisters unterhalten sich angeregt. 
2. Szene: 
Der Bürgermeister sagt, dass heute das Johannisfeuer entzündet würde. Eva, seine Tochter, klagt ihn an, dem Rattenfänger keinen Lohn gezahlt zu haben. 
3. Szene: 
Kinder kommen vom Marktplatz um Eva zu holen. Unten sei ein wundersamer Mann der so schön auf seiner Flöte spiele, dass alle Kinder zusammenkämen. 

4. Akt:
1. Szene:
Die Kinder, die Marktfrauen und der Flötenspieler finden sich ein. 
2. Szene: 
Der Flötenspieler entführt die Kinder. 
3. Szene:
Großes Klagen in der Stadt. Die Kinder bleiben verschwunden.

Beim Szenenwechsel zwischen den Akten, am Anfang und auch am Schluss, sollten Texte als Überleitung gesprochen werden um die Geschichte abzurunden.



Dienstag, 6. Mai 2014

Die Sage vom "Rattenfänger zu Hameln" gilt als die weltweit bekannteste deutsche Sage - sie wurde in viele Sprachen übersetzt - Die englische Version folgt hier:



Das Projekt Gutenberg schreibt zum Thema "Der Rattenfänger zu Hameln":


Der Rattenfänger zu Hameln

Im Jahre 1284 ließ sich zu Hameln ein sonderbarer Mann sehen. Er trug einen Rock von vielfarbigem, buntem Tuch, weswegen er Bundting geheißen haben soll, und gab sich für einen Rattenfänger aus. Er versprach für einen bestimmten Lohn die Stadt von allen Ratten und Mäusen zu befreien. Die Bürger wurden mit ihm einig und sicherten ihm den verlangten Betrag zu. Der Rattenfänger zog demnach ein Pfeifchen aus der Tasche und begann eine eigenartige Weise zu pfeifen. Da kamen sogleich die Ratten und Mäuse aus allen Häusern hervorgekrochen und sammelten sich um ihn herum. Sobald der Fänger glaubte, es sei keine mehr zurückgeblieben, schritt er langsam zum Stadttor hinaus, und der ganze Haufe folgte ihm bis an die Weser. Dort schürzte der Mann seine Kleider, stieg in den Fluss, und alle Tiere sprangen hinter ihm drein und ertranken.
Nachdem die Bürger aber von ihrer Plage befreit waren, reute sie der versprochene Lohn, und sie verweigerten dem Mann die Auszahlung unter allerlei Ausflüchten, so dass er sich schließlich zornig und erbittert entfernte. Am 24. Juni, am Tage Johannis des Täufers, morgens früh um sieben Uhr erschien er wieder, diesmal in Gestalt eines Jägers, mit finsterem Blick, einen roten, wunderlichen Hut auf dem Kopf. Wortlos zog er seine Pfeife hervor und ließ sie in den Gassen hören. Und in aller Eile kamen diesmal nicht Ratten und Mäuse, sondern Kinder, Knaben und Mädchen, vom vierten Lebensjahr angefangen, in großer Zahl dahergelaufen. Darunter war auch die schon erwachsene Tochter des Bürgermeisters.
Der ganze Schwarm zog hinter dem Mann her, und er führte sie vor die Stadt zu einem Berg hinaus, wo er mit der ganzen Schar verschwand. Dies hatte ein Kindermädchen gesehen, das mit einem Kind auf dem Arm weit rückwärts nachgezogen war, dann aber umkehrte und die Kunde in die Stadt brachte. Die Eltern liefen sogleich haufenweise vor alle Tore und suchten jammernd ihre Kinder. Besonders die Mütter klagten und weinten herzzerreißend. Ungesäumt wurden Boten zu Wasser und zu Land an alle Orte umhergeschickt, die nachforschen sollten, ob man die Kinder oder auch nur einige von ihnen irgendwo gesehen habe; aber alles Suchen war leider vergeblich.
Hundertunddreißig Kinder gingen damals verloren. Zwei sollen sich, wie man erzählt, verspätet haben und zurückgekommen sein, wovon aber das eine blind, das andere taubstumm war. Das blinde konnte den Ort nicht zeigen, wo es sich aufgehalten hatte, wohl aber erzählen, wie sie dem Spielmann gefolgt waren, das taubstumme nur den Ort weisen, da es nichts gehört hatte und auch nicht sprechen konnte.
Ein kleiner Knabe war im Hemd mitgelaufen und nach einiger Zeit umgekehrt, um seinen Rock zu holen, wodurch er dem Unglück entgangen war; denn als er zurückkam, waren die andern schon in der Senkung eines Hügels verschwunden.
Die Straße, auf der die Kinder zum Tor hinausgezogen waren, hieß später die bunge-lose (trommeltonlose, stille), weil kein Tanz darin abgehalten und kein Saitenspiel gerührt werden durfte. Ja, wenn eine Braut mit Musik zur Kirche geführt wurde, mussten die Spielleute in dieser Gasse ihr Spiel unterbrechen. Der Berg bei Hameln, wo die Kinder verschwanden, heißt der Poppenberg. Dort sind links und rechts zwei Steine in Kreuzform zur Erinnerung an dies traurige und seltsame Ereignis errichtet.

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Die Bürger von Hameln haben diese Begebenheit in ihrem Stadtbuch verzeichnen lassen. Im Jahre 1572 ließ der Bürgermeister die Geschichte auf den Kirchenfenstern abbilden.

Wo die Weser sich durch wohlige Hügel schlängelt und sich liebreizende Märchen wie Perlen an einer Kette entlang ihres Ufers reihen, da trug sich im Jahre 1284 ein erschütterndes Ereignis zu. Eine Geschichte um Betrug und Rache, deren Ende fast unerträglich scheint. Kein Happy End, kein Wohlgefühl, wenn die letzten Zeilen der Überlieferung gelesen sind; es bleibt nur das „Unerklärliche“ der Rattenfängersage von Hameln.

Nicht die Rattenplage, sondern das spurlose Verschwinden von 130 Kindern ist die Tragik der jahrhundertealten Geschichte. Vom Rattenfänger verführt, sind Kinder die Opfer – unschuldig und naiv. Und mittendrin der Rattenfänger, der zunächst nur seine Arbeit tat. Das pelzige Ungeziefer, das aus allen Ecken, Winkeln und Gassen hervorkroch, die widerwärtigen Nager, die selbst am hellen Tag auf Tischen und Bänken herumsprangen - davon sollte er Hameln befreien. 

Geheimnis, Magie und Verführung

Und Bunting, so soll er wegen seines bunten Gewandes geheißen haben, zückte alsbald sein Pfeifchen und die Ratten folgten demütig seinem verführerischen Flötenspiel. Da, wo heute die Ausflugsschiffe Hameln anlaufen, sollen sie untergegangen sein. Quiekend und glucksend verschwanden sie angeblich zuhauf in den Wellen der Weser auf Nimmerwiedersehen.

Die Stadtherren selbst besiegelten durch ihren Geiz und ihre Gier das mysteriöse Ende der Geschichte. Nichts ahnend verweigerte Hameln dem Pfeifer den gerechten Lohn und jagte ihn sogar aus der Stadt. Um Gerechtigkeit betrogen, kehrte der Rattenfänger am 26. Juni 1284 nach Hameln zurück. Seine Rache war bitter: Er raubte der Stadt ihre Zukunft - ihre Kinder. Mit seinem faszinierenden Flötenspiel lockte er Mädchen und Knaben aus Hameln. Durch Wiesen und Wälder ohne Angst, verführt von seinen lieblichen Flötentönen, gingen sie mit ihm ins Gebirge, verschwanden in einem Berg nahe Hameln und waren nie mehr gesehen.
Zwei Kinder sollen sich verspätet und zurückgekommen sein, wovon aber das eine blind, das andere stumm gewesen sei, so dass das Blinde den Ort nicht zeigen konnte, aber wohl erzählen, wie sie dem Spielmann gefolgt wären; das Stumme zwar den Ort gesehen hätte, obgleich es aber nur andeuten konnte, was es gesehen hatte.
Hameln fasziniert

Niemand weiß genau, ob es sich wirklich so zugetragen hat oder ob es nur aus der Feder eines findigen Schreiberlings oder aus den Mündern geschwätziger Bürger stammt. Was bleibt ist die Magie, der Zauber der jeher auf Hameln liegt. Die uralte Sage macht Hameln einzigartig auf der Deutschen Märchenstraße. Denn die Geschichte vom Rattenfänger ist kein nettes, buntes Märchen, sondern eine düstere Erzählung um Lügen und Rache ganz ohne Happy End.
Dieses Mysterium hat die Stadt in der ganzen Welt berühmt gemacht. Selbst in Asien und in Amerika kennen sie den Rattenfänger. Rund 725 Jahre ist es her, dass der Pfeifer die Flöte ansetzte, aufspielte und die Kinder die Stadt verließen. Beinahe genauso lang ranken sich Erklärungs- und Aufklärungsversuche um die Rattenfängersage. Warum und wohin die Kinder gegangen sind, können selbst Wissenschaftler nicht sagen. War es nur eine Auswanderung von Jung-Hamelnern, spielte die Pest eine Rolle oder war es gar ein Kinderkreuzzug? Für welche Version man sich auch entscheidet, bleibt jedem selbst überlassen. Die Spur der Kinder verliert sich bisher im Dickicht der Geschichte.

Papiertheater: Ein Ort der Magie

Im Kitzinger Stadtmagazin "DER FALTER" ist folgender Artikel über das "Papiertheater Kitzingen" erschienen: 


                              http://falter.kitzingen.info/03-2014/#/20/


Sonntag, 4. Mai 2014

Wenn Königinnen das Papiertheater lieben


Königin Margrethe von Dänemark 

liebt das Papiertheater. 

Im Augenblick erarbeitet sie gerade mit 

Per Brink Abrahamsen 

in seinem 

Svalegangens Dukketeater  

das Theaterstück 

"Komedie Florens"

die Entwürfe zu Kulissen und Figuren hat die Königin persönlich gestaltet. 

Svalegangens Dukketeater ist das einzige professionelle Papiertheater Dänemarks. 
Seinen festen Sitz hat das Dukketeater im Theater Svalegangen in Aarhus.




Geschichte des Papiertheaters

Wer sich gerne über die Geschichte des Papiertheaters im Allgemeinen informieren möchte, der tut dies am Besten bei Wikipedia. Dort kann man das Wichtigste in Kürze erfahren. 

Herzlich Willkommen

Herzlich willkommen im Blog zur

Erstellung eines Theaterstücks

für das Papiertheater

"Der Rattenfänger von Hameln"


Beginn: 5. Mai 2014